Endometriosezentrum des Kantonsspitals Baden
In Zusammenarbeit mit dem Departement Frauen und Kinder und dem KSB Health Innovation Hub haben wir im Frühjahr 2022 eine spezifische Softwarelösung für das Endometriosezentrum konzipiert. Die Basis bildet dabei die sublimd Clinic Suite für die Gynäkologie und Geburtshilfe mit den Modulen Check-in und Outline.
Das Kantonsspital Baden ist seit mehr als 35 Jahren die medizinische Anlaufstelle von 350’000 Einwohnern im östlichen Teil des Kantons Aargau und des Limmattals.
Herausforderung
Endometriose ist ein komplexes Krankheitsbild, welches abhängig von den betroffenen Organen ein breites Spektrum an Symptomen verursachen kann. Für die Therapieplanung ist eine detaillierte Anamneseerhebung und -dokumentation deshalb von grosser Bedeutung.
Neben der Erhebung einer klassischen Anamnese, welche das aktuelle Beschwerdebild, Vorerkrankungen, Medikamente etc. beinhaltet, sind für eine ganzheitliche Betreuung der Patientinnen diverse weitere Themen, wie etwa die Familienplanung, psychische Gesundheit oder Arbeitsfähigkeit, sehr wichtig.
Für das Behandlungsteam stellt die Fülle an zu erhebenden Informationen eine Herausforderung dar. Die Informationsbeschaffung in der Sprechstunde und insbesondere auch die Dokumentation sind sehr zeitintensiv und beanspruchen entsprechend viele Ressourcen.
Das Kantonsspital Baden hat aus diesem Grund nach Möglichkeiten gesucht, um einerseits sicherzustellen, dass alle Patientinnen trotz der Komplexität des Krankheitsbilds nach dem gleichen hohen Qualitätsanspruch versorgt werden. Andererseits sollen die Prozesse der Sprechstunde optimiert und insbesondere das ärztliche Personal von den zeitaufwändigen Dokumentationsarbeiten entlastet werden.
Lösung
Die digitale Anamneseerhebung (Check-in) mit automatisierter Bereitstellung eines Berichts für die medizinische Dokumentation gehört zu den Kernfunktionen der sublimd Software-Plattform für Digital Health. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen für die digitale Anamnese, welche Informationen stichwortartig auflisten und somit kaum eine Zeitersparnis bewirken, liefert sublimd einen ausformulierten Bericht, welcher direkt für die Dokumentation und Austrittsbriefe verwendet werden kann.
Dank der hochflexiblen Technologie konnten die Inhalte und spezifischen Anforderungen des Endometriosezentrums rasch umgesetzt und im Rahmen eines mehrmonatigen Pilotprojekts evaluiert werden:
Vor dem Termin in der Sprechstunde wird der Patientin ein Tablet mit der Patientenapplikation von sublimd ausgehändigt. Darauf führt der integrierte Bot die Patientin im Wartezimmer autonom durch die Anamnese und stellt die Informationen dem Behandlungsteam in Berichtsform zur Verfügung.
Die Plattform ist sehr einfach und intuitiv zu bedienen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Nutzungsbereitschaft bei den Patientinnen sehr hoch ist.
Dr. med. Mark Ormos, Leiter Endometriosezentrum, Kantonsspital Baden KSB
Zusätzlich zum Bericht hat das Fachpersonal Zugriff auf sublimd Outline, ein Modul zur strukturierten Bearbeitung und Ergänzung der erhobenen Angaben. Neben der Dokumentation dient das Modul gleichzeitig als Leitfaden, sodass keine relevanten Fragestellungen verpasst werden.
Das Programm ermöglicht uns eine strukturierte Anamnese in hoher Qualität.
Dr. med. Mark Ormos, Leiter Endometriosezentrum, Kantonsspital Baden KSB
Die Ergebnisse der Pilotphase sind erfreulich: Durch die digitale Anamnese verkürzt sich der Anteil der Sprechstundenzeit, welcher zur reinen Informationsbeschaffung benötigt wurde, spürbar. Damit steht mehr Zeit für die individuelle Beratung der Patientinnen zur Verfügung. Gleichzeitig können Ärztinnen und Ärzte von den zeitaufwändigen Dokumentationsarbeiten entlastet werden. Laut Kantonsspital Baden resultiert unter dem Strich eine durchschnittliche Zeitersparnis von über zehn Minuten pro Patientin.
Anstatt Routinefragen abzuarbeiten, haben wir Ärzte nun mehr Zeit für das individuelle Patientengespräch. So können wir gezielt auf diejenigen Aspekte eingehen, die für die Behandlung relevant sind.
Dr. med. Mark Ormos, Leiter Endometriosezentrum, Kantonsspital Baden KSB
Aufgrund der positiven Erfahrungen in der Pilotphase wird das Projekt unmittelbar in den produktiven Betrieb überführt. Neu haben Patientinnen die Möglichkeit, die Anamnese statt am Tablet im Wartezimmer bequem von zu Hause aus zu erfassen.
Patientinnen, welche den digitalen Gesundheitsbegleiter heyPatient nutzen, erhalten eine Push-Notification und können direkt innerhalb der heyPatient App auf den sublimd-Bot zugreifen. Alle übrigen Patientinnen werden per E-Mail benachrichtigt und erhalten über das browserbasierte Patientenportal von sublimd Zugang zum Fragebogen.
Neben dem Endometriosezentrum steht die Technologie von sublimd bereits in verschiedenen anderen Fachbereichen des Kantonsspitals Baden im täglichen Einsatz und sorgt für effiziente Prozesse.
Lesen Sie hier die offizielle Pressemitteilung des Kantonsspitals Baden:
Digitalisierung der Endometriose-Sprechstunde: Mehr Zeit für individuelle Abklärungen statt Routinefragen
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