Kantonsspital Graubünden

Das Kantonsspital Graubünden (KSGR) verfügt als Zentrumsspital der Südostschweiz ein umfassendes medizinisches und chirurgisches Angebot mit 33 verschiedenen Disziplinen an drei Standorten.

Die Zentrale Notfallstation des KSGR versorgt Notfallpatientinnen und -patienten mit sämtlichen Erkrankungen und Verletzungen rund um die Uhr. Als Team arbeiten spezialisierte Pflegefachpersonen sowie Ärzte aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. Im Jahr 2017 wurde zum Vorjahr eine Zunahme der Patientenkontakte um 5.6% verzeichnet.

Im KSGR hat im Bereich Anamnese die Digitalisierung Einzug gehalten. Heute werden auf der Zentralen Notfallstation des KSGR alle relevanten Daten digital mit sublimd erfasst und verarbeitet. Dies spart Zeit, verhindert Fehler und sorgt für mehr Patientensicherheit.

Herausforderung

KSGR: Digitalisierte Anamnese

«In der Anamnese werden systematisch Fragen beantwortet, die dem Arzt Aufschluss über den Patienten, sein akutes Leiden und seine medizinische Vorgeschichte geben» erklärt Dr. med. Thomas S. Müller, Chefarzt Zentrale Notfallstation des KSGR. Die Anamnese ist die wesentliche Grundlage für das Stellen einer Diagnose und entsprechend gross ist die Bedeutung für die weitere Behandlung.

Früher fand die Anamnese hauptsächlich in offenen Gesprächen statt und wurde auf Papier festgehalten. Erst danach wurden die Notizen am Computer erfasst. Hin und wieder kam es vor, dass ein Patient seine Krankengeschichte mehr als einmal erzählen musste: Erst dem Pfleger, dann der Ärztin und bei einem allfälligen Arztwechsel dem nächsten Arzt. Für Patienten kann es ermüdend sein, wenn sie ihre Geschichte zum dritten oder vierten Mal erzählen müssen.

Lösung

Mit sublimd wird die Krankengeschichte nur einmal erfasst und ist jederzeit für das medizinische Fachpersonal einsehbar. Ebenfalls in digitaler Form wird am KSGR die Triage von der Pflege durchgeführt. Die Triage verfolgt das Ziel, die Dringlichkeit der Behandlung zu beurteilen. Dabei erfolgt eine gezielte Befragung durch die Pflegefachperson. Die Antworten werden mit wenigen Klicks in sublimd eingegeben. Der daraus automatisiert erstellte Fliesstext wird direkt in die Krankengeschichte des Patienten übertragen und kann vom gesamten Behandlungsteam in Echtzeit eingesehen werden.

Dr. med. Thomas S. Müller

Mit sublimd kann ich als Arzt vorinformiert auf den Patienten zugehen. Dadurch fühlt sich erstens der Patient ernst genommen und zweitens verfügen alle Menschen, die den Patienten behandeln, über die gleichen Informationen.

Dr. med. Thomas S. Müller, Chefarzt Zentrale Notfallstation KSGR

Seit Januar 2018 im Einsatz

Das KSGR ist einer der ersten Partner von sublimd und hat massgeblich zur Optimierung und Weiterentwicklung der Software beigetragen. Im Jahr 2017 startete der Testbetrieb auf der Notfallstation des KSGR. Seit Januar 2018 läuft sublimd im operativen Einsatz.

Während der Triage werden alle Informationen sofort digital erfasst. Hat ein Patient die ersten Fragen der Triage hinter sich gebracht, setzt er sich ins Wartezimmer und kann die Zeit dort effizient nutzen, um weitere Fragen über sich, seinem Fall und seiner Krankengeschichte auf dem Tablet zu beantworten. «Zu Wartezeiten in der Behandlung kommt es auf einer Notfallstation immer» erklärt Dr. Müller. «Eine Notfallstation ohne Wartezeiten ist eine Notfallstation ohne Patienten.» Während dieser Wartezeiten kann der Patient aktiv zum Anamnese-Prozess beitragen.

Gleiche Informationen für alle

Der Fragebogen von sublimd passt sich automatisch der aktuellen Situation an. Nimmt man das Beispiel Sportunfall mit Schmerzen im Fuss: «Wahrscheinlich hat die Mandeloperation von vor zwei Jahren keine Relevanz für diesen Fall. Entsprechend können weitere Fragen dazu wohl vernachlässigt werden.» erklärt Dr. Müller. Die Antworten des Patienten werden in Berichtsform über eine Schnittstelle in das Klinikinformationssystem CGM CLINICAL (ehemals CGM PHOENIX) übertragen und sind für das medizinische Personal sofort verfügbar. «Ich als Arzt kann vorinformiert auf den Patienten zugehen und weiss bereits, dass er sich beim Sport am Knöchel verletzt hat. Dadurch fühlt sich erstens der Patient ernst genommen und zweitens verfügen alle Menschen, die den Patienten behandeln, über die gleichen Informationen.»

Das KSGR als Pionier

Gemäss Angaben des KSGR verkürzt die sublimd Emergency Room Suite den Prozess vom Eintritt des Patienten bis zur Behandlung. Der Patient sitzt nicht stundenlang gelangweilt im Wartezimmer und die erfassten Daten sind sofort für alle relevanten Personen verfügbar. Dadurch konnten entsprechend Fehlerquellen ausgemerzt und damit die Patientensicherheit erhöht werden. Bereits sind andere Spitäler auf die Software aufmerksam geworden und besuchen das KSGR, um von den Erfahrungen in Chur zu lernen. Wer weiss, vielleicht wurde in Chur der Grundstein zur digitalen Anamnese in Schweizer Spitälern gelegt.

Möchten Sie mehr über die Emergency Room Suite erfahren?

Hier finden Sie alle Informationen über die All-In-One Lösung für Ihre Notfallstation.