Pilotphase Zentrale Notaufnahme Universitätsklinikum Augsburg
Das Universitätsklinikum Augsburg, Deutschland, ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung und eines der Krankenhäuser mit den meisten Betten in Deutschland.
Die Zentrale Notaufnahme im Universitätsklinikum Augsburg ist interdisziplinär organisiert und zählt aufgrund des Einzugsgebietes zu einer der grössten Notaufnahmen Deutschlands. Rund um die Uhr werden zwischen 200 und 250 Patienten pro Tag an 365 Tagen im Jahr behandelt. Dazu stehen 23 Untersuchungsplätze und bis zu drei Schockräume zur Verfügung.
Herausforderung
Das Universitätsklinikum Augsburg gilt als sehr fortschrittlich, so wird bereits heute sowohl in der Zentralen Notaufnahme als auch in den meisten übrigen Teilen des Klinikums digital dokumentiert. Die Anamnese wird aktuell im offenen Gespräch erhoben. Hierbei machen die meisten Ärzte Notizen auf Papier, welche sie im Anschluss am Computer eintragen.
Bild: Universitätsklinikum Augsburg
In Zeiten steigender Patientenzahlen in den Notaufnahmen bei gleichzeitiger Personalknappheit ist die Zeit für nicht schwerkranke Patienten begrenzt, sodass längere Wartezeiten entstehen.
Lösungsvorschlag
Im Gespräch mit Herrn PD Dr. Wehler haben wir ein Konzept zur digitalen Erhebung der Anamnese basierend auf der sublimd Emergency Room Suite entwickelt. In einer Pilotphase konnten Patienten, die nach der Triage als nicht dringend eingestuft wurden, an einem feststehenden Computer Fragen zu Ihrer Anamnese beantworten. «Ich konnte alle Beschwerden ganz genau und ohne Zeitdruck mitteilen» erklärt Caroline Gruber*. Durch die Erweiterung von Fragen auf Wunsch von Herrn PD Dr. Wehler zu vergangenen Krankenhausaufenthalten und zum Risiko der Besiedlung mit sogenannen multiresistenten Erregern (MRE), konnten die Pflegekräfte diese Information ohne zusätzlichen Aufwand und mit nur einem Klick erkennen. Siehe 12 Fragen nach Empfehlung der KRINKO.
Durch die digitale Anamnese kommen wichtige Informationen ans Tageslicht. Die Ärzte haben sublimd sehr positiv aufgenommen.
PD Dr. Markus Wehler, Direktor Zentrale Notaufnahme Universitätsklinikum Augsburg
Outcome der Pilotphase
Über vier Wochen wurde bei Patienten in der Notaufnahme des Universitätsklinikums Augsburg die Eingabe ihrer Beschwerden am Computer mit sublimd Check-in eingesetzt. Unsere Auswertung zeigt, dass Patienten die Bedienung für einfach hielten und wenig bis gar keine Unterstützung bei der Eingabe benötigten (88 %). Ausserdem finden 77 % der Patienten die Idee gut bis sehr gut, durch eigene Angaben die Abläufe in der Notaufnahme zu unterstützen. Insbesondere das Feedback der Ärzte ist durchweg positiv. Neben dem grossen Vorteil der Reduktion der Dokumentation wird vor allem die Ausführlichkeit und Standardisierung der Fragen hervorgehoben. Somit kann deutlich Zeit eingespart werden und gleichzeitig die Patientensicherheit erhöht werden. “Den Patienten werden Fragen gestellt, die sonst nicht regelhaft erfasst werden und die Arztberichte sind dadurch wesentlich ausführlicher”, so PD Dr. Wehler. Gerade auch Punkte wie beispielswiese die Familienamnese seien für einen möglichen späteren stationären Aufenthalt von Vorteil. Verbesserungspotential gibt es beim Aufsetzen der Pilotphase: Der Workflow war nicht optimal, somit durchliefen hauptsächlich Patienten mit internistischen Problemen die Anamnese mit sublimd. Durch die räumliche Trennung des Computers für die Anamneseerhebung konnten Patienten teilweise nicht in die Erhebung eingeschlossen werden.
Ausblick
Nach dem positiven Feedback kann sich Herr PD Dr. Wehler den Einsatz von sublimd sehr gut in seiner Notaufnahme in Augsburg vorstellen. “Wir möchten noch die aktuellen Entwicklungen der Einrichtung des integrierten Notfallzentrums mit der KVB abwarten”. Dann könnten jedoch beide - die Notaufnahme der Uniklinik Augsburg und die ärztliche Bereitschaftspraxis - durch die digitale Anamnese von sublimd profitieren. Auch Patienten, die zuerst in der Bereitschaftspraxis waren und später in die Notaufnahme verwiesen werden, bringen ihre Informationen schon mit und müssen in der Notaufnahme nicht erneut ihr gesamtes Problem schildern - wobei die fokussierte ärztliche Anamneseerhebung natürlich nicht ersetzt werden kann. Nach Inbetriebnahme des integrierten Notfallzentrums ist auch der Workflow optimiert und die Patienten können mittels Tablets im Wartebereich und in den Behandlungszimmern befragt werden. Zusätzlich kann sublimd in mehreren Sprachen (v.a. Türkisch und Russisch) eingesetzt werden, um die Kommunikation zwischen den Patienten und Ärzten zu verbessern.
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit PD Dr. Wehler und dem Universitätsklinikum Augsburg.
*Name geändert
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