Eine kürzlich veröffentlichte Studie der University of California’s Riverside School of Medicine untersuchte den Zusammenhang zwischen Work-Life Balance, Burn-out und der klinischen Dokumentation [1]. Dabei zeigten sich folgende Ergebnisse: Die elektronische Krankengeschichte spielt eine relevante Rolle, dass immer mehr Ärztinnen und Ärzte an Burn-out leiden. Besonders verbreitet ist das Syndrom in der Notfall-, Hausarzt- und Inneren Medizin sowie in der Pädiatrie. Die erwähnte Studie nennt die klinische Dokumentation als eine der grössten Ursachen für Burn-out unter Ärzten.
Es ist Donnerstag, kurz nach 13:00 Uhr. Ein normaler Tag auf der
Notfallabteilung eines Regionalspitals. Die zuständigen Assistenzärzte sind in
einem Schichtbetrieb eingeteilt. Neben einem Früh-, Mittel- und Spätdienst
existiert noch der Nachtdienst. 365 Tage im Jahr werden alle Patientinnen und
Patienten empfangen und behandelt. Beim Eintreten in den Notfall wird schnell
klar, dass wieder sehr viel los ist. Das Wartezimmer ist voll und die
Patienten wirken etwas unruhig. Wirklich krank sehen die meisten aber nicht
aus. Wie lange sie wohl schon warten? Die Vorahnung bestätigt sich rasch. Vier
Patienten warten schon seit über einer Stunde und konnten nur kurz ärztlich
beurteilt werden. Nichts Dringendes heisst es. Keine Zeit verlieren und
effizientes Arbeiten ist nun entscheidend. Diese Beschreibung ist schon lange
keine Ausnahme mehr, sondern eher die Regel in Schweizer Notfallstationen.