Überlastete Notaufnahmen: Mögliche Lösungsansätze

Überlastete Notaufnahmen: Mögliche Lösungsansätze

In den letzten Wochen haben gleich mehrere News-Portale unabhängig voneinander über zunehmend überlastete Notfallstationen in der Schweiz und in Deutschland berichtet:

🇨🇭 St. Galler Tagblatt

«Wir warteten über sechs Stunden»: Lange Wartezeiten auf der Notfallaufnahme am Kantonsspital St.Gallen häufen sich – das sind die Gründe

🇨🇭 Nau.ch

Schweizer überrennen Notfallstationen – nicht wegen Covid

🇩🇪 BR24

Notaufnahme am Rhön-Klinikum: Mehr Patienten als vor Corona

Alle drei Artikel stellen gleichermassen fest, dass die Überlastungen nicht primär auf Covid-Patienten zurückzuführen sind und somit auch keine schnelle Entspannung der Situation zu erwarten ist. Diese Entwicklung hat sich bereits vor der Pandemie abgezeichnet und durch diese weiter zugespitzt. Die Folge davon sind lange Wartezeiten für die Patienten, sowie überarbeitete Ärzte und Pflegefachpersonen.

Wir haben in diesem Artikel verschiedene Optionen für Notfallstationen zusammengestellt, um mit dem erhöhten Patientenaufkommen umzugehen.

Aufstockung des Personals

Als naheliegendste Lösung würde sich eine Aufstockung des Personals anbieten. Aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels dürfte dies aber leider in den meisten Fällen nicht realistisch sein. Viele Krankenhäuser kämpfen schon jetzt damit, die offenen Stellen beim medizinischen Personal zu besetzen. Hinzu kommt, dass aufgrund der schweren Vorhersehbarkeit der Patientenströme auch personell gut besetzte Notaufnahmen nicht vor zeitlich begrenzten Engpässen geschützt sind.

Steuerung der Patientenströme

Neben der Aufstockung des Behandlungsteams kann die Notaufnahme versuchen, Spitzen durch das Anbieten eines Alternativtermins zu einem Zeitpunkt mit geringerem Patientenaufkommen zu glätten. Dies ist selbstverständlich nur bei nicht-dringlichen medizinischen Problemen möglich und dürfte auf wenig Begeisterung bei den betroffenen Patienten stossen.

Notfallpraxen

Der Betrieb einer Notfallpraxis mit Hausärzten aus der Region ist eine weitere Möglichkeit zur Entlastung des Notaufnahmepersonals. In Deutschland werden mittlerweile viele solcher Notfallpraxen von den kassenärztlichen Vereinigungen betrieben. Diesen stehen jedoch nur begrenzte diagnostische Mittel zur Verfügung, da kein Zugang zur Infrastruktur des Krankenhauses (Labor, Röntgen, etc.) besteht. Als Folge davon werden viele Patienten an die Notaufnahmen verwiesen.

Effizienzsteigerung durch Technologie

Ein weiterer Ansatz zur Bewältigung eines hohen Patientenaufkommens besteht darin, die Effizienz des vorhandenen Personals durch prozessuale Anpassungen oder Technologie zu steigern.

Das Aufgabenspektrum von Ärzten und Pflegenden in Notaufnahmen umfasst verschiedenste Tätigkeiten. Für Massnahmen direkt am Patienten (z.B. körperliche Untersuchungen, Blutentnahmen, Abgabe von Medikamenten etc.) steht schon jetzt zu wenig Zeit zur Verfügung, weshalb hier kaum Optimierungspotenzial besteht. Ein grosser Anteil der Arbeit findet jedoch hinter den Kulissen statt: Dokumentationsarbeiten, das Anmelden von diagnostischen Untersuchungen, Besprechungen innerhalb des Behandlungsteams etc.

Die Anamneseerhebung und insbesondere auch die Dokumentation gehören zu den besonders zeitintensiven Aufgaben. Einige Notaufnahmen verfolgen die Strategie, die Anamneseerhebung und Dokumentation auf ein Minimum zu reduzieren und so Zeit zu sparen. Doch gerade eine detaillierte Anamnese liefert oft die entscheidenden Hinweise zur korrekten Diagnose. Eine rudimentär erhobene Anamnese bewirkt somit häufig genau das Gegenteil: Bestätigt sich der initiale Verdacht in den diagnostischen Tests nicht, müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Dies führt zu vermeidbaren Umwegen, was die Liegedauer, die Kosten und auch den Dokumentationsaufwand beim Fachpersonal weiter erhöht. Ganz abgesehen von unnötiger Diagnostik mit potenziellen Nebenwirkungen für die Patienten (z.B. Strahlenbelastung durch Röntgen und Computertomografie).

Von der Zeitersparnis einer minimalistischen Dokumentation profitiert im besten Fall das initiale Behandlungsteam. Die Leidtragenden sind die nachbehandelnden Ärzten auf Station oder im Ambulatorium, welche aufgrund der schlechten Nachvollziehbarkeit mit einem überproportionalen Aufwand konfrontiert sind.

Damit bleibt die Option, die Effizienz des Behandlungsteams mit Hilfe von Technologie zu steigern. Wir bei sublimd befassen uns schon länger mit der Frage, wie die Prozesse in Notfallstationen optimiert und das Fachpersonal effektiv entlastet werden kann. Resultat dieser langjährigen Entwicklungsarbeit ist eine Software-Plattform für Digital Health bestehend aus einem intelligenten Bot, welcher autonom bereits im Wartezimmer eine vollständige Anamnese von Patienten erhebt. Aus den Angaben wird dem medizinischen Fachpersonal ein übersichtlicher Bericht bereitgestellt, welcher direkt für die Dokumentation genutzt werden kann.

Damit verringert sich nicht nur die Dauer der Anamneseerhebung, sondern gerade auch bei der Dokumentation kann sehr viel Zeit eingespart werden. Gemäss Untersuchungen in verschiedenen Notfallstationen beträgt die durchschnittliche Zeitersparnis mit sublimd 14 Minuten pro Patient. Durch die detaillierte Anamneseerhebung sinkt gleichzeitig auch das Risiko, wichtige Informationen zu verpassen.

Als netten Nebeneffekt erhalten die wartenden Patienten eine sinnvolle Beschäftigung und die subjektive Wartezeit wird verkürzt. Zudem werden sie gleichzeitig per Web-Applikation über den aktuellen Behandlungsstand auf dem Laufenden gehalten.

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